Intensivstation

(E V)

[...]

Ich wurde mit höllischen Schmerzen am linken Unterarm wach und sah mich einmal um. Wo war ich hier? Als ich zu meinem Arm sah, musste ich feststellen, dass der von einem fetten Verband bekleidet war.
"Oh Gott ich bin so froh, dass du endlich wach bist ..", meinte eine männliche Stimme, die ich nur allzugut kannte. Ich drehte meinen Kopf zu meinem Dad, er hatte seine grüne Kleidung an .. die man bei einer OP immer trug. Er stand dann auf und kam zu mir. Ich war anscheinend in dem Krankenhaus, wo er Chirurg und Chefarzt war, anders konnte ich mir das nicht erklären.
"Wieso hast du das getan?", fragte er mich und setzte sich an den Rand von meinem Bett. "Wieso hast du versucht dir dein Leben zu nehmen?" Er klang wütend, traurig und verzweifelt zugleich.
"Ich .. Dad ..", murmelte ich und es kam alles wieder hoch. Logan wollte mich einfach nicht und hatte mir das ziemlich deutlich gezeigt. Wie sollte ich sowas bitte meinem Vater erklären?
"Hast du mal daran gedacht, was wäre, wenn du jetzt tot wärst? Ich will nicht noch einen wichtigen Menschen in meinem Leben verlieren."
"Es tut mir leid ..", meinte ich leise und er nahm mich in den Arm.
"Tu das nie wieder .. bitte ..", sagte er und ich erwiderte diese Umarmung so gut es mit einem Arm ging.
"Ist versprochen ..", flüsterte ich und nickte dazu leicht. Auf einmal ging sein Pieper los und er löste sich sofort von mir.
"Ein Notfall .. ich muss los .. ich komm später wieder .. sag irgendeiner Schwester, was du brauchst ..", meinte er und eilte schon aus dem Zimmer. Ich saß erst eine Weile so da und dachte über alles nach. Ich hatte mich in den falschen Kerl verliebt, es ihm gesagt und er hatte mir darauf gezeigt, wie egal ihm das und wie egal ihm ich war. Und dann hatte ich versucht mich deswegen umzubringen. Und jetzt lag ich schwach im Krankenhaus, weil mich anscheinend irgendein Idiot gefunden hatte. Aber ehrlich gesagt war ich froh .. es war alles unüberlegt und mein Dad hatte Recht, ich hatte nicht über die Konsequenzen und Folgen nachgedacht. Ich hatte solch einen Hass auf mich selber .. Irgendwann drückte ich dann den Knopf wegen einer Krankenschwester, ich sagte ihr wie es mir ging und dass ich gerne noch etwas Schmerzmittel hätte, was sie mir dann auch brachte. Nun saß ich hier in dieser beschissenen Intensivstation fest, wo es noch nicht mal einen Fernseher gab .. aber wahrscheinlich würde ich hier bald raus kommen, wenn ich ja schon wach war .. Ich lauschte dem Piepen von diesem Teil, das meinen Herzschlag und Puls anzeigte, und versuchte noch mehr Hass auf mich schieben. Manchmal musste ich aus Verzweiflung einfach losheulen .. das war einfach alles zu viel für mich ..

(E V)

Ich hatte vorne gefragt wo Katie lag, deswegen stand ich jetzt vor der Tür ihres Zimmers. Nervös klopfte ich kurz an, ehe ich rein ging. Katie hatte einen fetten Verband am Arm, aber sonst sah es so aus als würde es ihr einigermaßen gut gehen.
"Katie..", murmelte ich und trat zu ihr ans Bett. Was hatte sie da nur gemacht?

Ich sah auf, als es klopfte, dann kam Sara rein.
Ich setzte mich etwas auf und sah sie an.
Was sollte ich jetzt sagen? Sorry?
"Es .. tut mir leid ..", murmelte ich dann und wandte meinen Blick wieder von ihr ab.

"Warum..hast du das getan?", fragte ich leise und nahm ihre "heile" Hand.
Ich konnte mir echt keinen Grund vorstellen.

"Ich .. Logan .. ich hab mich scheiße gefühlt und nicht nachgedacht .. es tut mir so leid .."
Ich konnte mich jetzt glaub ich auf eine Moralpredigt vorbereiten ..

Ich konnte gar nicht glauben was ich da hörte.
"Das ist nicht dein Ernst, oder? Katie! Wie kannst du nur so dumm sein?! Logan ist doch ein Arsch, außerdem war er, oder ist immer noch betrunken! Das ist echt das Dümmste was du je gemacht hast! Oh Gott..", regte ich mich auf und schüttelte meinen Kopf. "Weißt du, du hättest sterben könne, wenn wir dich nicht gefunden hätte! Verstehst du das? Du wärst jetzt vielleicht tot!"

Ich wusste auch nicht, was ich darauf antworten sollte. Wie mein Dad hatte sie auch recht .. und ich hasste mich sofort noch mehr. Ich senkte meinen Blick und sah die Bettdecke, die da über mir lag an. Eigentlich hätte ich losheulen können, aber ich hielt es einfach zurück. "Es tut mir leid ..", sagte ich nochmal, diesmal mit zittriger Stimme. Mehr konnte ich jetzt auch nicht tun, es war passiert und man konnte es nicht mehr rückgängig machen. "Und .. d-danke .. dass ihr mich gefunden .. habt ..", sagte ich leise.

Ich seufzte einmal und strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht.
"Schon in Ordnung. Ruh dich erstmal aus.."

Ich seufzte auch und sah an die Wand gegenüber.
"Ich glaube ich werd ausziehen .. also aus dem Penthouse ..", murmelte ich dann.
Ich musste ja irgendwie von Logan wegkommen.

"Warum das schon wieder?", fragte ich und schaute Katie komisch an.

"Ich habs echt satt .. also die ganze Sache mit Logan ..", meinte ich und sah sie an.
"Ich brauch Abstand .."

"Du..du darfst ihn doch nicht einfach so zeigen, dass er dich beeinflusst!", meinte ich und schüttelte meinen Kopf.

"Ja dann .. sag mir mal was ich machen soll .. ich weißt das doch auch nicht ..", sagte ich und seufzte wieder.

"Du..du darfst dich nicht so runterspielen, okay? Am Besten fängst du an andere Männer zu treffen. Und dann machst du Logan damit eifersüchtig..", schlug ich vor und zuckte mit meinen Schultern. Ich wusste das ja auch nicht,

"Er will nichts von mir .. und er wird nicht eifersüchtig .. der hat sogar irgendeinen fremden Typen an meine Möpse fassen lassen .. ich bin ihm egal!" Aber gut .. ich sollte mal andere Männer treffen gehen ..

"Oh..", brachte ich nur raus und schaute sie mitfühlend an. "Ryan wird auch nie eifersüchtig. Aber ich werd ihm nicht mehr hinterher rennen..glaub ich mal. Eddy und ich wollen nach Vancouver ziehen."

"Und .. du rennst vor ihm weg .. aber ich darf nicht?", fragte ich sie und seufzte. Versteh mal einer seine beste Freundin.

"Ja..ehm. Also du bist ja auch stärker als ich..", murmelte ich seufzend.

"Ja klar ..", murmelte ich ironisch.
Nach einem kurzem Klopfen ging die Tür wieder auf und mein Dad kam wieder herein. Seine Blutverschmierten Handschuhe nahm er ab und warf sie bei mir im Zimmer in den Mülleimer, dann sah er Sara.
"Hey Sara ..", sagte er und zog sich einen Stuhl mit zum Bett.

"Hallo Mr. Morgan..", meinte ich und lächelte ihm einmal zu.
"Wie geht's dir jetzt Katie?", fragte er Katie und sah sie besorgt an.

"Besser ..", antwortete ich.
"Ich will einen Fernseher .."
Mein Dad lachte leise auf und sah dann auf die Maschinen.
"Eine Stunde noch .. dann lass ich dich hier raus .."

"So schnell?", fragte ich verwundert nach und sah Mr. Morgan an.
"Ja, ihr geht es so eigentlich ganz gut.", meinte er und sah mich lächelnd an.
"Na ein Glück.."

"Wie lang muss ich eigentlich insgesamt bleiben?", fragte ich dann.
"Naja .. weil du es bist bis morgen ..", meinte er und nickte dazu.
"Du weißt ja .. schonen, nichts schweres heben, nicht anstrengen, viel liegen .. du hast ja einen Mitbewohner .. also lass dir helfen .." Auf die verdammte Hilfe konnte ich gut und gerne verzichten.

Ich hörte einfach nur zu und sah dann Katie an.
"Wenn du willst, kannst du morgen in der Villa wohnen. Bis es dir wieder besser geht.", meinte ich und lächelte sie leicht an.
"Sara? Villa?", fragte Mr. Morgan und sah mich erstaunt an.
"Ehm ja. Also..mein Mann und so..", murmelte ich nur.

"Du hast schon geheiratet? Respekt ..", meinte mein Dad und sah dann wieder zu mir. "Finde ich keine schlechte Idee .. dann weiß ich wenigstens, du bist in guten Händen." Ich nickte. Ich fand die Idee eigentlich auch nicht so schlecht .. dann würde ich wenigstens Logan nicht über den Weg laufen ..